Wandel durch Vertrauen – Wie Finanzinstitute Digitalisierung, KI und Regulatorik meistern

News, 19.05.2025

 

Ein Gespräch mit Thomas Heinz, Chief Growth Officer von Sopra Financial Technology

Vor Kurzem trafen sich Expertinnen und Experten aus der Finanz- und Tech-Branche zur WealthTech Connect 2025. Fincite, ein Anbieter von WealthTech-Software, hatte das Event mit 20 Top-Speakern veranstaltet. Auf dem Programm standen Themen wie Künstliche Intelligenz, Open Finance, digitale Vermögenswerte und regulatorische Trends. Auch Thomas Heinz, Chief Growth Officer von Sopra Financial Technology, sprach auf der Bühne über neue Anforderungen im Wealth Management und darüber, warum Vertrauen, Technologie und partnerschaftliche Umsetzung heute mehr denn je zusammengehören. Im Interview erklärt er, warum Finanzdienstleister zwar viele digitale Ideen haben, aber oft an der Umsetzung scheitern. Und was es bedeutet, wenn man nicht alles selbst baut, sondern mit Hilfe von Managed Services seine Ziele erreicht.


Herr Heinz, die Kundenerwartungen verändern sich spürbar. Wie gehen Finanzdienstleister damit um?

Thomas Heinz: Wir beobachten, dass Kundinnen und Kunden heute vor allem Einfachheit erwarten. Sie möchten ihre Finanzangelegenheiten intuitiv, sicher und flexibel steuern – ganz gleich, ob es um klassische Kontomodelle oder innovative Produkte wie digitale Assets geht. Finanzdienstleister müssen Services so gestalten, dass sie in den Lebensalltag passen. Das gelingt nicht mit Insellösungen, sondern mit integrierten Systemen, die Technologie und Nutzerbedürfnisse verbinden. Wir begleiten viele unserer Kunden auf diesem Weg – mit großem Respekt für ihr Kerngeschäft und dem Anspruch, gemeinsam zukunftsfähige Lösungen zu schaffen.


Generative KI wird oft als „Gamechanger“ bezeichnet. Welche Rolle spielt sie bei Innovationen konkret?

Thomas Heinz: KI – insbesondere generative KI – hat das Potenzial, unsere Arbeit grundlegend zu verändern. Aber: Sie muss verantwortungsvoll eingebettet sein. In der Finanzwelt geht es nicht nur um Innovationsfreude, sondern auch um Vertrauen, Sicherheit und Regulierung. Deshalb unterstützen wir unsere Kunden dabei, KI nicht isoliert zu betrachten, sondern als Teil einer ganzheitlichen Architektur. Zunächst muss die technologische Grundlage stabil sein, das heißt, Datenflüsse, Sicherheit, Governance und Transparenz müssen stimmen. Dann kann KI echten Mehrwert schaffen – durch effizientere Prozesse, bessere Entscheidungen und Services, die wirklich bei den Menschen ankommen.


Der Wille zur Innovation ist in vielen Unternehmen vorhanden, aber häufig scheitern sie in der Umsetzung. Warum?

Thomas Heinz: Weil es häufig an den technischen Voraussetzungen fehlt. Die Unternehmen kämpfen mit veralteten Kernsystemen, mangelnder Datenverfügbarkeit und isolierten IT-Strukturen. Hinzu kommen Unsicherheiten bei rechtlichen Fragen, etwa wenn Lösungen auf nicht-europäischen Cloud-Plattformen laufen. Diese Hürden sorgen dafür, dass innovative Ideen zwar präsentiert, aber intern oft ausgebremst werden. Fortschritt braucht daher eine stabile, offene und regelkonforme technologische Basis.


Wie lässt sich nachhaltiges Wachstum in einer komplexen digitalen Welt konkret sichern?

Thomas Heinz: Nicht durch einen „Alles-selbst-machen“-Ansatz. Viele Unternehmen zögern, Aufgaben abzugeben, obwohl sie stark unter Fachkräftemangel und steigendem Kostendruck leiden. Dabei zeigt sich in anderen Ländern: Wer gezielt Aufgaben an erfahrene Partner übergibt, schafft sich Luft für das Wesentliche. Denn Zukunftssicherheit entsteht, wenn man das eigene Kerngeschäft stärkt und zugleich offen für Partnerschaften ist. Es geht darum, Ökosysteme mit klarem Fokus auf Kundennutzen, technischer Agilität und regulatorischer Sicherheit zu schaffen. Wir von Sopra Financial Technology sehen uns als Teil dieses Ökosystems – nicht als reiner Dienstleister, sondern als verlässlicher Partner, der zuhört, mitdenkt und mitgestaltet. Denn nachhaltiges Wachstum entsteht nicht durch Tempo allein, sondern durch Vertrauen, Verantwortung und Zusammenarbeit.


Was bedeutet das für die Digitalstrategie in Banken?

Thomas Heinz: Digitalisierung ist kein Projekt mit einem Enddatum – sie ist ein fortlaufender Entwicklungsprozess. Eine nachhaltige Strategie erkennt das an und sorgt für Strukturen, die laufend angepasst und erweitert werden können. Dabei geht es weniger um einzelne Tools, sondern um die Fähigkeit, Innovationen kontrolliert in den laufenden Betrieb zu integrieren.

Genau hier setzen wir mit unseren Managed Services 2.0 an. Dieser Ansatz geht weit über klassisches IT-Outsourcing hinaus und führt technologische Erneuerung, regulatorische Sicherheit und fachliche Integration zusammen. Das erreichen Finanzinstitute, wenn sie sich erlauben, Partnerschaften mit Technologie- und Prozesspartnern einzugehen, die Verantwortung übernehmen. Regulatorik muss hier früh mitgedacht werden. „Compliance by Design“ ist für uns daher kein Schlagwort, sondern gelebte Praxis. Denn wir sind überzeugt: Wenn Sicherheit, Nachvollziehbarkeit und Datenschutz von Anfang an Teil des Designs sind, eröffnen sich sogar neue Spielräume. Mit Managed Services 2.0 bieten wir ein Betriebsmodell, das technologische Weiterentwicklung von Anfang an mit regulatorischer Sicherheit verbindet, abgestimmt auf die hohen Anforderungen der Finanzbranche.


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